Montag 15 April 2019
Osterstimmung
Ostern ist das wichtigste und traditionellste Fest des Jahres in Griechenland und wird auch als Heiliges Ostern (griechisch = Agio Páscha) bezeichnet.
Die etablierten Bräuche, die während des Osterfestes in Griechenland stattfinden, sind sowohl von großer Spiritualität, als auch von Fröhlichkeit geprägt.
Was bedeutet "Pascha" (Πάσχα), das griechische Wort für Ostern? Im Jahr 325 n. Chr. wurde in Griechenland das Wort „Pascha“ verwendet, das den Übergang vom Tod in das Leben, vom tiefen Winterschlaf der Natur bis zum immer lebendigen Frühling symbolisiert.
Werfen wir einen Blick auf diese tiefgreifende Reise in der Karwoche oder auch «Große Woche» oder «Heilige Woche» genannt.
Wir beginnen mit dem heiligen Montag, oder wie die Einwohner von Kefalonia sagen, mit dem „großen Tag“, der den Beginn des Fastens markiert. In Griechenland wird in der Karwoche streng gefastet – Fleisch, Fisch, Milchprodukte sind dann tabu. Früher glaubten junge Mädchen, dass "Wünsche eines fastenden Herzens wahr werden", und an diesem Tag wollten sie ihre große Liebe finden!
Der heilige Dienstag, oder " das große Urteil" in Kefalonia, ist ein Tag der Reinigung. Hausbesitzer säubern ihre Häuser und machen Ostergebäck wie z.B. Tsoureki (Hefezopf).
Der heilige Mittwoch bringt die „große Dunkelheit“ und eine neue Art von Teig mit sich: In Athen gehen Frauen von Tür zu Tür, sammeln Mehl, das sie ohne Sauerteig kneten und geben es dann an den Priester weiter, damit er es mit einem Kreuz berührt und dem Teig hilft aufzugehen. Später am Tag, gehen die Frauen für das Mysterium des Großen Sakraments in die Kirche zurück und halten eine Suppenschüssel mit Mehl darin und drei Kerzen, die während des Mysteriums angezündet werden sollen. Dieses Mehl wird dann am Gründonnerstag zur Herstellung von Ostergebäck verwendet!
Der Gründonnerstag ist der Tag, an dem die Eier mit rotem Farbstoff gefärbt werden, welche das Blut Christi symbolisiert. Das Ei symbolisiert Jesus Grab, deshalb wurde es während der Auferstehung zertrümmert! Gründonnerstag ist der Tag, an dem der „Epitaphios“ (Jesus Grabdenkmal) mit Blumen geschmückt ist und die heilige Kommunion stattfindet, die mit dem Tag des letzten Abendmahls zusammenfällt. Ein anderer beliebter Brauch ist die Zubereitung einer Judas-Puppe, die am Samstagabend verbrannt wird.
Der Karfreitag ist ein Tag großer Trauer. Die Prozession der Epitaphios, das strikte Fasten, Besuche von Gräbern von Angehörigen, die verstorben sind, sind nur einige der Gewohnheiten dieses sehr wichtigen Tages kurz vor der Auferstehung.
Der heilige Samstag erhebt sich voller Freude, auch in den wunderbaren Bräuchen, die ihn begleiten: Unzählige Tonkrüge, die mit Wasser gefüllt sind, werden von den Balkonen von Korfu geworfen, um sicherzustellen, dass die Nachricht von Christis Auferstehung von allen gehört wird!
Kurz vor Mitternacht ziehen dann alle Griechen zur Kirche. Hier wird das «Heilige Licht», was neuerdings direkt aus Jerusalem eingeflogen und in Griechenland an die größten Kirchen verteilt wird, von Kerze zu Kerze weitergegeben. Samstagnacht bei der Auferstehungsfeier ist der Ruf "Christos Anesti", also "Christus ist auferstanden", in aller Munde.
Die am Himmel von Vrontado (auf der Insel Chios) geschossenen Raketen verwandeln die Nacht in Tag und in Leonidio (Arkadien) werden Heißluftballons freigesetzt, wie aus einer Szene in einem Märchen.
Die Woche endet mit Ostersonntag, der großen Feier mit roten Eiern, Tsoureki, Getränken und Lamm! Besonders beliebt ist hier natürlich das Osterlamm: Es wird zumeist im Ganzen über dem offenen Feuer gegrillt.
Dies ist eine sehr beliebte, traditionelle Feier, die die ganze Familie zusammenbringt, um ein Fest unter der wunderschönen Sonne Griechenlands zu genießen. Auf der Insel Kithnos befindet sich auf dem zentralen Platz eine große Schaukel für Mädchen und Jungen, die traditionelle Kostüme tragen.
Ostern in Griechenland ist eine Vielzahl von Farben und Emotionen - eine wirklich einzigartige Erfahrung für Körper und Seele, die Sie entdecken müssen!
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